Offshore-Forschungsvorhaben gesucht
Mit den drei FINO-Plattformen bietet das BMWi in der Nord- und Ostsee eine einmalige Infrastruktur für Forschungsprojekte auf See. Interessierte Forschungseinrichtungen oder Industrieunternehmen können sich beim Projektträger Jülich melden.
Windenergieanlagen auf See trotzen Stürmen, Salzwasser und Wellen. Ihre Bauteile müssen daher robust ausgelegt sein. Labortests allein genügen häufig nicht, um dies zu gewährleisten. Die (dauerhafte) Erprobung unter realen Bedingungen im Meer ergänzt die Messergebnisse in den Werkshallen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) stellt dafür seit Jahren Forschenden aller Disziplinen zwei Forschungsplattformen in der Nordsee und eine in der Ostsee zur Verfügung. Möglich sind beispielsweise Komponenten- und Materialtests, etwa zu anti-korrosiven Beschichtungen, Schallmessungen, Vogelflug-Beobachtungen oder Wind-, Wetter- und Wasseranalysen. Interessierte können sich mit entsprechenden Projektideen beim zuständigen Projektträger Jülich melden.
Service reicht von Sicherheitstrainings bis zur Installation von Projekttechnik
Was Wissenschaftsteams auf den drei Plattformen an Infrastruktur und Service erwartet, stellten die FINO-Verantwortlichen unlängst in einem virtuellen Workshop vor. Etwa 75 Interessierte informierten sich beispielsweise über die Transferoptionen per Hubschrauber oder Schiff sowie über die angebotene Unterstützung beziehungsweise komplette Installation der Projekttechnik auf und an den Plattformen. Auch Betriebs- und Wartungsarbeiten vor Ort werden von den FINO-Plattform-Betreibern auf Wunsch übernommen.
FINO-Datenbank bietet exklusiven Zugriff auf eigenen Daten
Zum Angebot gehört des Weiteren, dass die gewonnenen Daten vor Ort gespeichert und über Mobilfunk oder Satellit auf das Festland übertragen werden können. Dort haben Forschungsteams einen exklusiven Zugang zu ihren eigenen wissenschaftlichen Daten. Darüber hinaus können sie auch auf meteorologische und ozeanographische Informationen zugreifen, die auf den FINO-Plattformen gesammelt und in die FINO-Datenbank eingespeist werden und dort abrufbar sind.
Drei Kurzvorträge aus der Praxis rundeten den virtuellen Workshop ab, den der Projektträger Jülich im Auftrag des BMWi organisiert hatte. Die vorgestellten Forschungsvorhaben beschäftigten sich mit einem Infrarot-Messsystem zur Erfassung der Wasseroberflächentemperatur, mit Fragen des Korrosionsschutzes und mit Herausforderungen, denen Windmessbojen, sogenannte Floating-Lidar-Systeme (FLS) ausgesetzt sind.
Im Internet finden Sie weitere Informationen über die FINO-Plattformen und über die FINO-Datenbank. Außerdem FINO2-Videoimpressionen und ein Video über ein Forschungsprojekt der Firma Dörken.