Die Wasserstoff-Forschung hilft, CO2-Emissionen zu reduzieren. (Symbolbild)
(Bild: ©Fokussiert - stock.adobe.com)
11.02.2021 | Wasserstoff

Kick-off des Forschungsnetzwerkes Wasserstoff

Das neu gegründete Forschungsnetzwerk Wasserstoff hat einen weiteren, wichtigen Schritt genommen: Beim Kick-off haben die Clustersprecherinnen und -sprecher einen Ausblick auf die operative Arbeit gegeben.

Wasserstoff bietet als Energieträger der Zukunft ein enormes Potenzial für die Energiewende und kann entscheidend zur Sektorkopplung beitragen: Während er im Stromsektor ermöglicht, Strom aus erneuerbaren Energien zu speichern, können mit Wasserstoff Brennstoffzellenfahrzeuge betrieben, synthetische Kraftstoffe produziert und Industrieprozesse CO2-neutral gestaltet werden. Auch intelligente Lösungen für Wärme und Kälte in Gebäuden und Quartieren werden so ermöglicht.

Dem Leitbild, dass nur im Dialog von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erfolgreiche und nachhaltige Lösungen entwickelt werden können, entspricht auch der Grundgedanke des Forschungsnetzwerks Wasserstoff. Die mehr als 1.100 Mitglieder aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen und Wirtschaftsbereichen finden damit ein Forum, um sich zu Ergebnissen sowie Handlungsbedarfen untereinander auszutauschen. Das Forschungsnetzwerk ist als eine Maßnahme der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und zudem ein wichtiger Impulsgeber für die Forschungs- und Innovationspolitik mit Fokus auf Anwendungsnähe und Praxistransfer. Es wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Forschungsnetzwerk setzt auf Dialog in vier Clustern

Nach dem offiziellen Auftakt im vergangenen Herbst und der Konsultation der Netzwerkmitglieder zum Förderaufruf „Technologieoffensive Wasserstoff“ des BMWi fand am 9. Februar nun der virtuelle Kick-off statt. Dabei wurde die Struktur der zukünftigen Zusammenarbeit geklärt.

Das Forschungsnetzwerk wird zunächst in vier Themencluster entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette unterteilt. Die Beteiligung an den Clustern steht allen Netzwerkmitgliedern offen. Die inhaltliche Arbeit wird jeweils von bis zu zwei Sprecherinnen und Sprechern gesteuert, die ebenfalls Netzwerkmitglieder sind.

Schwerpunkte auf Erzeugung, Infrastruktur, Nutzung und Sicherheit

Das erste Cluster wird sich mit der Erzeugung von Wasserstoff durch elektro- und thermochemische sowie biologische Verfahren und Folgeprodukten, wie alternative Kraftstoffe und weitere wasserstoffbasierte Energieträger, auseinandersetzen. Dr. Juliane Prause vom DLR-Institut für Verbrennungstechnik und Dr. Tom Smolinka vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme werden die inhaltliche Arbeit des Clusters koordinieren.

Da die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff zeitlich und örtlich unabhängig voneinander erfolgen können, sind Innovationen im Bereich der Infrastruktur gefragt. Wie Wasserstoff effizient gespeichert und transportiert werden kann, dazu werden sich die Expertinnen und Experten im zweiten Cluster austauschen. Prof. Dr. Carsten Agert, Direktor am DLR-Instituts für Vernetzte Energiesysteme, und Dr. Urban Keussen, Vorstand Technik des Versorgungsunternehmens EWE AG, sind die Sprecher des Clusters.

Um die Nutzung von Wasserstoff wird es im dritten Cluster gehen, welches von Dr. Florian Ausfelder von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) und Dr. Philipp Perrin von Bosch Thermotechnik als Sprecher gesteuert wird. Dabei wird sich das Cluster um die drei Säulen Einsatz von Brennstoffzellen für mobile Anwendungen, industrielle Nutzung sowie Anwendungen in Gebäuden und Quartieren organisieren.

Clusterübergreifender Austausch fördert Praxistransfer

Im vierten Cluster stehen die Themen Sicherheit und Akzeptanz im Vordergrund. Dr. Kai Holtappels von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hat die Sprecherfunktion übernommen. Das Cluster ist als Querschnittthema angelegt, da es zahlreiche Anknüpfungspunkte zu den anderen Clustern gibt und gleichzeitig die Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende ist. Das offen angelegte Forschungsnetzwerk ermöglicht allen Mitgliedern weiterhin einen intensiven Austausch über die Clustergrenzen hinweg.

Um den Innovationstransfer zu verstärken, wird das Forschungsnetzwerk Wasserstoff auch im engen Austausch mit der wissenschaftlichen Transferforschung für die Reallabore der Energiewende stehen. Die Transferforschung wird eine Synthese aus den Ergebnissen der Reallabore zu Sektorkopplung und Wasserstofftechnologien erarbeiten. Das Konsortium des neuen Transferforschungsprojekts Trans4Real besteht aus sieben Partnern und wird in den kommenden Monaten seine Arbeit aufnehmen.

Kontakt

Koordination Forschungsnetzwerk Wasserstoff:

Dr. Beate Wörz
Projektträger Jülich
E-Mail: ptj-fne-wasserstoff@fz-juelich.de

Ausblick: Clustertreffen und Wasserstoff-Roadmap

Gemeinsam mit anderen Akteurinnen und Akteuren wird das Forschungsnetzwerk Wasserstoff zukünftig mitwirken, die Fördermaßnahmen der nächsten Generation der Energieforschung mitzugestalten. Die Mitglieder werden auch an der Erstellung einer Roadmap für die deutsche Wasserstoffwirtschaft beteiligt sein.

Um diese Ziele anzugehen, stehen nun die ersten Clustertreffen an, die zwischen dem 16. bis 24. März stattfinden. Weitere Informationen dazu erhalten Sie nach der Anmeldung im Intranet des Forschungsnetzwerkes.

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