Geothermieanlage in Bayern
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03.02.2023 | Energiewendebauen

SW.aktiv informiert zu Geothermie für die Wärmeversorgung

Geothermie ist eine Wärmequelle mit vielen Vorteilen, trotzdem gibt es erst wenige Projekte. Um Herausforderungen zu benennen und vor allem Lösungen aufzuzeigen, hat sich die Veranstaltungsreihe SW.aktiv genauer mit dem Thema beschäftigt.

Für Städte kann Geothermie einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmenetze leisten: Sie ist kostengünstig, versorgungssicher und CO2-arm. Warum dieses Potenzial in Deutschland noch kaum genutzt wird und wie sich das ändern lässt, damit setzte sich die neunte Veranstaltung der Reihe SW.aktiv im Dezember auseinander.

Die meisten der gut 300 Teilnehmenden kamen von Stadtwerken oder Energieversorgern. Zwar gaben sie an, derzeit zu prüfen, welche Rolle Geothermie für die eigene Wärmeversorgung spielen kann. Die wenigsten haben aber bereits seismische Untersuchungen durchgeführt oder geologische Gutachten eingeholt, um das Potenzial genauer zu untersuchen. Das ergab eine Umfrage am Anfang der Veranstaltung.

Herausforderungen sahen viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Finanzierung und Risikoabsicherung, in der Komplexität der Planung und in langen Zeithorizonten. Zudem besteht ein hoher Bedarf an Untergrunddaten sowie Erfahrungen und weiteren Informationen, die nicht immer unkompliziert verfügbar sind. Und auch in den Vorträgen wurde deutlich, dass die individuelle Datenlage der Knackpunkt ist, die für jeden Standort bewertet und im Zweifelsfall durch zusätzlich erhobene Daten untermauert werden muss. Zudem müsse man sich Zeit nehmen, um ein Geothermieprojekt anzugehen. Kurzfristige Lösungen seien nicht möglich. Dass es sich aber doch lohnen kann, geothermale Wärmequellen zu erschließen, zeigten das große Interesse der Teilnehmenden und die Erfahrungen der Vortragenden.

Praxisbeispiele aus München und Schwerin

Wie sich diese Probleme lösen lassen, schilderten Thomas Jahrfeld von den Stadtwerken München und René Tilsen von den Stadtwerken Schwerin. In München wird bereits seit vielen Jahren Geothermie in der Fernwärme eingesetzt, weitere Vorhaben sind in Planung. „Die Wärmewende geht nicht ohne die Geothermie“, zeigte sich Jahrfeld überzeugt. Tilsen gab Einblicke in die Planung von Geothermieanlagen: In Schwerin startet die Wärmeproduktion aus Geothermie im kommenden Frühjahr.

Auch für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist Geothermie von strategischer Bedeutung. BMWK-Referent Ullrich Bruchmann erklärte, dass seitens des Ministeriums die Weichen gestellt werden sollen, um die Nutzung geothermischer Wärme möglichst schnell auszubauen. Insbesondere ging er dabei auf die Explorations- und die Datenkampagne des BMWK ein.

Als weitere Vortragende sprachen Thorsten Agemar vom Leibnitz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) über geologische Grundlagen, Informationen zur Datenlage und das GeotIS als Informationsquelle; sowie Tobias Roth vom AGFW, der einen Überblick über Fördermöglichkeiten für Geothermievorhaben in Wärmenetzen im Rahmen der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) gab.

Anschließend nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit, auch über das offizielle Veranstaltungsende hinaus zu diskutieren. Organisiert wurde das Webinar durch das Fraunhofer UMSICHT. Die Veranstaltungen der Reihe SW.aktiv finden regelmäßig statt und richten sich an Expertinnen und Experten aus dem Umfeld Stadtwerke und Kommunen. Informationen zur nächsten Veranstaltung finden Sie hier. (pj / ah Fraunhofer UMSICHT)

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Die Veranstaltungsreihe SW.aktiv wird organisiert durch den Themenverbund »Aktivierung der Stadtwerke«, bestehend aus der Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW-EBI), AGFW und Fraunhofer UMSICHT. Alle zwei Monate, immer dienstags um 15 Uhr, werden Praxiserfahrungen, Informationen und Impulse rund um Energiethemen auf lokaler Ebene vorgestellt und diskutiert.

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