Wie netzdienliche Gebäude die Netzkosten senken können
Wie können Gebäude das Stromnetz stabilisieren und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben? Ein neuer Bericht der Begleitforschung Energiewendebauen zeigt, wie Gebäudeenergiesysteme dafür ausgelegt sein müssen.
Auch wenn in Deutschland mehr Strom aus volatilen erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne verbraucht wird, muss das Stromnetz stabil bleiben. Dazu können netzdienliche Gebäude beitragen. Dies sind Gebäude, die mit intelligenter Steuerung und Energiespeichern ihren Stromverbrauch und ihre Stromerzeugung an die aktuellen Bedürfnisse des Netzes anpassen. So kann zum Beispiel der Betrieb der Gebäudetechnik so gesteuert werden, dass sie möglichst dann Energie verbraucht, wenn ein Stromüberschuss im Netz vorhanden ist. Diese Flexibilität erfordert jedoch eine gezielte Auslegung des Gebäudeenergiesystems.
Analyse: Welche Anforderungen müssen netzdienliche Gebäude erfüllen?
Das Wissenschaftsteam der Begleitforschung Energiewendebauen (Modul 2) hat mithilfe einer modellbasierten Methode untersucht, wie sich die netzdienliche Auslegung eines Gebäudes auf die Anlagenauswahl und -dimensionierung sowie auf die Kosten auswirkt. Dabei konzentrierten sich die Forschenden auf vier Gebäudetypen: ein Einfamilienhaus, ein Mehrfamilienhaus, ein Bürogebäude und eine Schule. Für jede Variante analysierten sie unter anderem, welche technischen Anlagen – wie Solaranlagen oder Batteriespeicher - die beste Kombination aus Netzdienlichkeit und Kosten bieten und wie die Anlagen dimensioniert werden müssen, um den Stromverbrauch flexibel gestalten zu können.
Bericht zeigt optimierte netzdienliche Energiesysteme
Für alle Gebäudetypen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler optimierte netzdienliche Energiesysteme identifiziert. Diese und weitere Ergebnisse der Untersuchung „Optimierte netzdienliche Energiesysteme für typische Wohn- und Nichtwohngebäude in Deutschland“ hat die Begleitforschung Energiewendebauen in einem 30-seitigen Dokument zusammengefasst. Der vollständige Bericht steht auf der Seite des Forschungsnetzwerks Energiewendebauen (unten) sowie im Intranet der Forschungsnetzwerke zum Download bereit. (bs)